Bewirtschaftung des Hofes

brennereiNach dem Krieg übernahm Joachim Schulz-Gahmen den Hof. Wie alle Höfe der damaligen Zeit, war auch der Gahmener Hof ein „Allrounder“. Er besaß Pferdegespanne, einige Kühe, Rinder, Kälber, Schweine und Hühner. Ebenso wurde Ackerbau betrieben. Angebaut wurden Winterweizen, Winterroggen, Wintergerste, Hafer, Sommergerste, Kartoffeln, Rüben, Flachs und Gras. Nach dem Krieg hieß es wachsen oder weichen. Auch in der Landwirtschaft wurde optimiert und spezialisiert. Pferde wurden gegen Schlepper getauscht, Raps wurde als Grünfutter für Rinder angebaut. Ende der 60er Jahre wurden die Kühe abgeschafft. Der Raps wurde jetzt gedroschen und ist seitdem ein fester Bestandteil der Fruchtfolge. 1968 wurden Mastbullen aufgestallt. In einer neuen Brennerei wurde ab 1972 wieder Rohalkohol gebrannt. Die Schlempe wurde als Mastfutter für die Bullen genutzt. Zu dieser Zeit wurde auch erstmals mit dem Anbau von Mais begonnen, die zweite Futterkomponente der Bullen.
Der Anbau von Gras, Rüben und Kartoffeln wurde aufgegeben und statt dessen mit Saatgutvermehrung begonnen. 1990 wurde das Mästen von Bullen für den Betrieb unwirtschaftlich, da es Umstellungen im EU-Subventionsdschungel gab. Bis 2005 wurden auf 700 Plätzen Schweine gemästet. Es stand die Entscheidung an, einen neuen Stall mit doppelter oder dreifacher Kapazität zu bauen, oder die Mast ganz einzustellen.stall Da das Betreiben von großen Ställen in der Nähe von Wohngebieten sehr schwierig ist, wurde auf einen Ausbau verzichtet und die Schweinemast konsequenter Weise aufgegeben.
2004 wurde die erste Photovoltaikanlage als „Indach-Anlage“ mit einer Leistung von 15 kw auf der Brennerei errichtet. In 2005 wurde die zweite Photovoltaikanlage mit 30 kw auf der Remise des Hofes in Betrieb genommen. Gleichzeitig wurde eine „Kleinbiogasanlage“ mit 60 kw elektrisch fertig gestellt. Im Zuge der EU-Gesetzgebung (Beendigung des Monopols) musste die Brennerei 2013 geschlossen werden.
So wurde in 50 Jahren aus einem „Allrounder“ einer der größten reinen Ackerbaubetriebe dieser Region mit angeschlossener Energieerzeugung.

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